Was haben Sie nach Schulabschluss gemacht?
Zivildienst, Ausbildung zum Hörgeräteakustiker. Neben der Arbeit als Hörgeräteakustiker, viele Videos im Haller Raum produziert. Abschließend habe ich einen Bachelor of Arts an der Hochschule Offenburg im Bereich „medien.gestaltung & produktion“ absolviert.

Wie kamen Sie auf diese Idee?
Nach dem Studium hatte ich keinen wirklichen Plan. Ich fand Bildermachen ganz cool und merkte bald, dass Filme machen noch viel cooler ist. Daher war in meinem Kopf „Irgendwas mit Medien“ möchte ich mal machen. Mir war auch klar, dass die Medienbranche hart werden würde. Um nicht ohne irgendetwas in der Rückhand in die Medienbranche zu starten, habe ich einen Beruf zur Absicherung gelernt.

Was hat Sie angezogen?
Eine schwierige Frage, die ich vor nicht allzu langer Zeit nicht hätte beantworten können.
Heute weiß ich: mit gleichgesinnten Menschen für eine Idee zu kämpfen, sich dabei die Nächte um die Ohren zu schlagen, ein Teamgefühl zu entwickeln, bei dem alle zusammen halten und das Erschaffen von Dingen aus meinem Kopf in der reale Welt – das ist es, was mich die ganze Zeit angezogen hat.

Was machen Sie heute?
Pipeline Developer in der Firma „RISE – Visual Effects Studios“. Dabei ist es meine Aufgabe zu gewährleisten, dass egal was nachträglich in einen Film kommen soll, dies technisch umgesetzt werden kann. Anders ausgedrückt, ich bin Programmierer für Hollywood, wie Captain America, Ant-Man und Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer, Filmeffekte.

Was begeistert oder erfüllt Sie an Ihrer Arbeit?
Den Luxus zu haben, über die Hälfte der Woche geilen Scheiß mit einem großartigen Team machen zu können und nach einer langen Produktionszeit mich in irgendeinen Kinosessel zu setzen und zu genießen, wie dem Publikum im Optimalfall der Kinnladen auf den Boden klappt.

Was hat Ihre Zeit in der Waldorfschule evtl. zu Ihrem Leben, zu Ihrer Arbeit beigetragen?
Die Schulzeit hat den Grundstein für das gelegt, was ich heute bin und kann. Das beginnt damit, dass ich zu Beginn der Schule sehr schüchtern war, über die Schulzeit stetig bestärkt wurde und nun selbstbewusst bin. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ich gelernt habe zu lernen und Träume zu leben. Das klingt sehr albern, aber dadurch, dass wir nie Noten hatten, hatte ich viel Zeit zu träumen und plötzlich, mit der letzten Klasse, waren Noten da – man musste Anforderungen erfüllen und gezwungenermaßen ganz schnell viel lernen. Das zu schaffen hat mir das Gefühl gegeben, ich kann alles schaffen – und bis heute wurde mir noch nicht das Gegenteil bewiesen.